Zehntausende MigrantInnen, die sich aufgrund von Krieg, politischer Betätigung, Diskriminierung, Armut etc. gezwungen sehen, ihre Herkunftsländer zu verlassen, müssen hier in Deutschland weiterhin Diskriminierung und Repression durch die deutschen Behörden erfahren. Aus politischen Gründen verweigern oder verzögern diese Tausende von Asylanträgen pro Jahr. Stattdessen werden die Geflüchteten in Zwangsunterkünfte zusammengepfercht, wo sie unter miserablen Bedingungen, mit minimalen Rechten und unter der ständigen Gefahr von Attacken durch neofaschistische Gruppen leben müssen. Die deutsche Regierung gibt jedes Jahr Millionen aus, um diese Lager aufrechtzuerhalten, anstatt all jenen Menschen Asyl zu gewähren, die dies wollen. Dabei ist es auch die BRD, die neben den USA, Frankreich und anderen ländern maßgeblich, aufgrund von Ausbeutung und Militärintervention, für die Situationen verantwortlich sind, die die Flucht erst nötig machen.
Angesichts dieser Situation haben Geflüchtete in verschiedenen Städten des Landes gesagt: „Es reicht!“ Mit einem Kampf auf den Straßen fordern sie das, was ihnen die Regierung bisher verweigert: die bedingungslose Anerkennung ihrer Asylanträge, den Stopp aller Abschiebungen, die Abschaffung der Residenzpflicht und die Schließung aller Asylsuchenden-Lager.
Unter anderem in Berlin machten sie mit Protestmärschen, Hungerstreiks und Platzbesetzungen auf ihre Forderungen aufmerksam. In München wollten sich Geflüchtete, die sich selbst als „Non-Citizens“ (Nicht-StaatsbürgerInnen, ohne elementarste demokratische Rechte) bezeichnen, mit einem trockenen Hungerstreik Gehör verschaffen, der rasch von der Polizei unterdrückt wurde.
Doch trotz dieser Repression leisten die Non-Citizens in München weiterhin Widerstand. Nach einem zweiwöchigen Protestmarsch durch Bayern haben sie am 3. September die Hilfe des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) gesucht, da sie sich als Teil der internationalen ArbeiterInnenklasse sehen und ihren Kampf als Klassenkampf auffassen. Angesichts der Gefahr neuer Repression entschieden sie sich, im DGB-Haus in München Schutz zu suchen und Solidarität für ihre Forderungen von den deutschen Gewerkschaften zu verlangen (1).
Wir, die hier unterzeichnenden Gruppen und Einzelpersonen, erklären uns vollständig solidarisch mit dem Kampf der Non-Citizens und fordern die sofortige Erfüllung jeder einzelnen ihrer Forderungen. Genauso lehnen wir jegliche Kriminalisierungs- und Repressionsversuche ihres Kampfes empört ab.
Der elementarste Schritt der Solidarität ist es, die Gewerkschaftshäuser bedingungslos den Non-Citizens zu öffnen, die in ihnen Schutz suchen wollen. Doch weil die Situation der Non-Citizens nicht zu trennen ist von den prekären Lebensbedingungen vieler MigrantInnen, Jugendlicher, Frauen und ArbeiterInnen, die sich in der Krise immer weiter verschärfen, ist es unserer Meinung nach die Pflicht der deutschen Gewerkschaften, den Kampf der Non-Citizens als ihren Kampf aufzunehmen. Die ArbeiterInnenklasse hat keine Grenzen, und der Kampf für ihre entrechtetsten Teile ist überlebensnotwendig, um die Spaltung der ArbeiterInnenklasse zu verhindern. Heute geht es um Solidarität mit den Non-Citizens, morgen müssen wir gemeinsam gegen Prekarisierung kämpfen.
Wir rufen deshalb insbesondere die Gewerkschaften, aber auch alle linken Gruppen und Einzelpersonen, zu aktiver Solidarität mit diesem Kampf auf, um Brücken aufzubauen zwischen den verschiedenen Kämpfen der Non-Citizens und mit den verschiedenen Sektoren der Bevölkerung, die permanent für ihre Rechte, gegen Diskriminierung, für würdige Arbeit und bessere Lebensbedingungen kämpfen. Nur die breiteste Solidarität in den Straßen wird die Erfüllung ihrer Forderungen möglich machen.
Bisherige UnterzeichnerInnen
DEUTSCHLAND
AK Gewerkschaften München
Klassenkämpferischer Block Berlin
LabourNet Germany
Perspektivistische Strömung
Refugeestruggle.org
Red Brain
Revolutionäre Internationalistische Organisation
Sozialistische Initiative Berlin (SIB)
Waffen der Kritik
Gruppe Offene Liste bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG)
Ekin Karaduman – Mitglied Landesmigrationsausschuss ver.di Berlin
Erdoğan Kaya – Vorsitzender Landesmigrationsausschuss ver.di Berlin
Stephan Bosch, Leipziger Friedenspreisträger
Nele S.
Garnet Bräunig
Zineb Bräunig
Dominic Boampong
Martin Boampong
Christina Boampong
Brigitte Köhn
Anne Köhn
Philip Köhn
Christoph Köhn
Eva Norrenbrock
Werner Kopp
Aslan Yilmaz
Döndü Su-Yilmaz
Nasri Gulled
Cellou Diallo
Ardiana Hoxha
Dennis Cieplinski
Jill Kugener
Carla Küffner
Max Berkenheide
ARGENTINIEN
Javier Hermosilla -Lorena Gentile- de la Comisión Interna de Kraft Terrabusi
Natalio Navarrete –secretario adjunto del Sindicato de Obreros y Empleados Ceramistas de Neuquén (SOECN)
Eduardo Ayala y Hugo Padula de la Comisión Interna Gráfica Donneley (ex- Atlántida)
Raúl Godoy – ex Secretario General de SOECN y obrero de Zanon.Diputado provincial de Neuquén.
Pablo Silvestri y Oscar Zunzunegui-.delegados de Coca Cola de Argentina
Juan Contrisciani – delegado Astillero Río Santiago
Leonardo Norniella y Catalina Balaguer – miembros de la Comisión Interna de Pepsico Snacks
Franco Villalba- Delegado de la Comisión Interna de Alicorp (ex Jabón Federal)
Claudio Dellecarbonara delegado línea B de Subterráneos Buenos Aires
Víctor Ottoboni-delegado de FATE (Sindicato del Neumático)
Carlos Artacho – delegado de FOETRA Buenos Aires (telefónicos)
Carlos Platkovsky y Eduardo Saab – miembros del Cuerpo de Delegados de APA (aeronáuticos) de LAN Argentina.
Ana Laura Lastra- de la Junta Interna del INDEC
Bárbara Acevedo – de la Junta Interna del Hospital Garrahan
Ernesto Bustos-Luana Simioni – de la Junta Interna de IOMA La Plata
Lorena Timko- de la Junta Interna Desarrollo Social La Plata.
Graciela Frañol y Yazmin Muñoz– dirigentes de ATEN Neuquén (docentes)
Carlos Musante, César Gomez, Gabriela Macauda,– dirigentes docentes SUTEBA (docentes -Pcia. de Buenos Aires)
Ernesto González -miembro de Cooperativa Chilavert-imprenta recuperada y gestionada por sus trabajadores.
Luis Schurer delegado Hospital Posadas
Leandro Sorribas (delegado junta interna RUB, Gobierno de la Ciudad de Buenos Aires)
Gustavo de Biase (delegado Vialidad Nacional)
Pablo Guidazio delegado de PAMI.
Christian Castillo (Partido de los Trabajadores Socialistas)
Myriam Bregman (CEPRODH)
Andrea D’Atri (Agrupación de Mujeres Pan y Rosas)
SPANISCHER STAAT
Ivan Ubico Guerrero, delegado sindical de CGT en Telepizza
Asier Ubico Guerrero, delegado sindical de CGT en Telepizza
Jorge Calderón Franco, profesor de secundaria y militante de Marea Verde Aragón
Mario Olguin , representante estudiantil de la Junta de Facultad de Filosofía y Letras (UZ)
Clase contra Clase (Estado español)
Agrupación de mujeres Pan y Rosas (Estado español)
Sindicato de Estudiantes de Izquierdas (Estado español)
BOLIVIEN
Alfredo Chaves, Secretario Ejecutivo Sindicato de Trabajadores de SABSA (Servicio de aeropuertos Bolivianos)
Elio Aduviri, Delegado de seccion
Mario Martines, Secretario Ejecutivo del Partido de Trabajadores
BRASILIEN
Diana Assunção, Claudionor Brandão, Pablito Santos, Domenico Colacicco, diretores do Sintusp (Sindicato de Trabalhadores da Universidade de São Paulo)
(Angaben der Funktion dienen nur der Kenntlichmachung der Personen)
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