Der deutsche Botschafter in Argentinien empfing den Parlamentsabgeordneten Nicolás Del Caño und die ArbeiterInnen von Kromberg & Schubert
Der argentinische Parlamentsabgeordnete für die Front der Linken und ArbeiterInnen (FIT), Nicolás del Caño, wurde am 20. Februar 2014 im Beisein einer Delegation der ArbeiterInnen des Autozulieferers Kromberg & Schubert, der sich im Besitz von deutschem Kapital befindet, vom deutschen Botschafter Bernhard Graf von Waldersee empfangen. Das Treffen fand im Rahmen eines kraftvollen Protests der ArbeiterInnen dieses Unternehmens statt, die die Wiedereinstellung von 54 Entlassenen fordern. Die Botschaft hatte entschieden, die ArbeiterInnen mit einem Funktionär der zweiten Reihe zu empfangen. Doch als sie hörten, dass der Abgeordnete Del Caño dabei sein würde, gewährte ihnen der Botschafter eine persönliche Audienz. Dort hörte er sich die Anschuldigungen der Entlassenen gegen den multinationalen Konzern Kromberg & Schubert an, willkürliche Entlassungen durchzuführen und sogar einen Gerichtsbeschluss der argentinischen Justiz zu missachten. Ein Gericht hatte schon die Wiedereinstellung der entlassenen Arbeiterinnen in ihre früheren Tätigkeiten angeordnet. Der Botschafter Graf von Waldersee nahm Notiz von allem, was gesagt wurde, und verpflichtete sich, ein Gespräch mit den Chefs dieses deutschen Unternehmens zu führen, das die Bordelektronik von Volkswagen und Mercedes Benz baut.
Schon um 8 Uhr morgens hatten die ArbeiterInnen die wichtige Straße Avenida del Libertador blockiert, um danach zur deutschen Botschaft zu marschieren. Ana Martínez, eine der Entlassenen, kritisierte, dass „das Unternehmen sich weigert, den Gerichtsbeschluss der Wiedereinstellung umzusetzen. Dieser multinationale Konzern aus Deutschland will die argentinische Justiz überehen. Wir haben diese Situation schon bei Gericht zu Protokoll gegeben, und wir werden weiterhin die Wiedereinstellung aller Entlassenen fordern.“
Dem Botschafter wurde auch eine Unterschriftenliste übergeben, die die Wiedereinstellung aller Entlassenen fordert, die unter anderem vom Friedensnobelpreisträger Adollfo Pérez Esquivel und dem Schriftsteller Osvaldo Bayer unterzeichnet wurde.
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