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Argentina

6.000 Menschen bei einer Kundgebung der PTS

10/12/2014

6.000 Menschen bei einer Kundgebung der PTS

// In einem vollen Stadion schließt die PTS das Jahr mit einer wachsenden kämpferischen Kraft //

Unter der Sonne eines heißen Nachmittags betraten 6.000 Menschen in Gruppen der verschiedenen Regionen des Landes, wo die PTS präsent ist, das überdachte Stadion. Die RednerInnen ließen die wichtigsten politischen Ereignisse des Jahres, in denen sie ProtagonistInnen waren, Revue passieren. Man fühlte den kämpferischen Enthusiasmus einer Strömung, die immer mehr Kraft sammelt.

Das Stadion Malvinas Argentinas des Fußballvereins Argentina Juniors war voll, als sich um 18 Uhr Tausende mit Plakaten von den Sitzen erhoben. Der gemeinsame Ruf lautete „Lebend haben sie sie genommen / Lebend wollen wir sie zurück“. Auf den Plakaten waren die Gesichter der 43 mexikanischen Studierenden zu sehen, die verschwunden sind. Darauf folgte die Begrüßung von der Bühne: „Willkommen zur Kundgebung der PTS in der Front der Linken und ArbeiterInnen (FIT)“. Von den Tribünen erklang wie aus einer Kehle der Ruf: „Kämpfen Siegen / ArbeiterInnen an die Macht“.

Del Caño: “Angesichts des Konsens der Rechten, die Linke stärken”

Zum Abschluss hielt der nationale Abgeordnete und Vorkandidat für das Präsidentenamt der FIT, Nicolás del Caño, eine ansteckende Rede. Er sprach von der Notwendigkeit, den Raum der Linken „gegen die Bosse, ihre politische Kaste und die Gewerkschaftsbürokratie“ zu stärken, angesichts dessen, was er als einen „Konsens der Rechten“ zwischen den wichtigsten Präsidentschaftskandidaten bezeichnete, nämlich zwischen Daniel Scioli, Sergio Massa und Mauricio Macri.
Del Caño versicherte, dass „die FIT nicht zerbrechen wird. Denn sie ist die einzige politische Koalition im Land, die die politische Unabhängigkeit der ArbeiterInnen gegenüber den Parteien der KapitalistInnen vertritt und sie hat ein Programm, welches wir verteidigen.“ Zum Thema seiner Kandidatur als Präsidentschaftsvorkandidat der FIT versicherte der Abgeordnete dass „wir mit meiner Kandidatur ausdrücken wollen, was wir schon im vergangenen Jahr in Mendoza gesehen haben. Zehntausende Jugendliche, die unter prekären Bedingungen arbeiten, Frauen, die für ihre Rechte kämpfen, sie alle fühlten sich von unserer Kampagne angesprochen und gaben uns ihre enorme Unterstützung. Meine Kandidatur soll das Symbol für die Verschmelzung der ArbeiterInnen, der Jugend und der Frauen mit der Linken sein, denn ohne diese Verschmelzung hat die Linke keine Zukunft.“

„Aus der berühmtesten Fabrik unter ArbeiterInnenkontrolle der Welt“

Die Kundgebung wurde von Claudio Dellecarbonara, klassenkämpferischer Arbeiter der der U-Bahn in Buenos Aires, eröffnet, der den ersten Redner, Raúl Godoy, vorstellte.
Raúl Godoy, wichtiger Anführer der PTS und der unter ArbeiterInnenkontrolle produzierenden Fabrik Zanon, hielt vor vollem Publikum die erste Rede des Festaktes. Er betrat die Bühne gemeinsam mit einer großen Delegation aus Neuquén, bestehend aus VertreterInnen von Zanon und von Cerámica Neuquén (eine weitere Fabrik unter ArbeiterInnenkontrolle), PapierarbeiterInnen, TextilarbeiterInnen, ArbeiterInnen aus Krankenhäusern und Studierenden, die in der Leitung verschiedener Studierendenzentren sind.

In einer seiner ersten Erklärungen sagte Godoy, dass „die ArbeiterInnenklasse die Antwort auf die Krise gibt. Wir verurteilen die Auslieferung der natürlichen Ressourcen an Chevron. Sie reden von Energiesouveränität aber geben die Ressourcen an Chevron, und dem begegnen wir ArbeiterInnen auf den Straßen, gemeinsam mit den Studierenden und den Mapuche. Im Nationalen Parlament hat der Genosse Nicolás del Caño ein Projekt vorgestellt, nach dem alle fossilen Brennstoffe unter ArbeiterInnenkontrolle zu verstaatlichen sind. Dieses Programm wurde aufgestellt um den Klassenkampf voranzutreiben. Aus diesem Grund kämpfen wir auch dafür, die Gewerkschaften zurückzuerobern. Wir müssen die ArbeiterInnen zu einer politischen Alternative erheben.“ Er rief dazu auf, „sich am Aufbau einer revolutionären Partei der ArbeiterInnen zu beteiligen“. Die ZuhörerInnen antworteten überschwänglich mit dem Ruf „Sie werden sie noch sehen, die ArbeiterInnenklasse an der Macht“.

Die Stimme der Städte und ZuckerarbeiterInnen des Norden

Alejandro Vilca aus Jujuy betrat die Bühne gemeinsam mit VertreterInnen der MüllarbeiterInnen aus Jujuy, mit Silvio Choper Eguez von den ZuckerarbeiterInnen, mit AnführerInnen der roten Liste des Einzelhandels, VertreterInnen der StahlarbeiterInnen, mit Natalia Morales und Angestellten des Staates.

„Diese PolitikerInnen regieren für die UnternehmerInnen und GroßgrundbesitzerInnen. In unserer Provinz sind die Schmuggelwege vom Staat und der Polizei kontrolliert. Dort wird der Protest unterdrückt, dort steht die Justiz auf Seiten derjenigen, die die indigenen Völker ausrauben. Ein Gesetz hat verhindert, dass es Abgeordnete der Linken in Jujuy gibt. Die Linke muss eine politische Alternative sein, auch im Norden, nicht nur eine Kraft bei den Wahlen, sondern auch eine kämpfende Kraft, die den Willen von Hunderttausenden ArbeiterInnen ausdrückt, in den Fabriken und den Schulen, die zeigt, dass wir fähig dazu sind, Politik zu machen, fähig dazu mit dem kapitalistischen Argentinien Schluss zu machen und die Welt umzudrehen. Es ist notwendig, durch die Mobilisierung eine Regierung der ArbeiterInnen zu erzwingen.“
Danach grüßte Silvio Choper Eguez, Anführer der Gewerkschaft in Ingenio La Esperanza. „Wie gut ist es, dass wir ArbeiterInnen uns versammeln, um über Politik zu diskutieren, und alle ArbeiterInnen gegen die kapitalistischen Parteien zu verteidigen. Rufen wir alle dazu auf, die Fahne der ArbeiterInnen zu erheben.“

Das Stadion vibriert mit Lear und Donnelley

Eine starke Delegation der ArbeiterInnen von Lear, die für ihre Wiedereinstellung kämpfen, betrat die Bühne. Der Delegierte Rubén Matu deutete an, dass dieser Konflikt „der wichtigste des Jahres war und die Bosse gemerkt haben, dass es dort nicht so einfach ist zu kündigen, wo es Delegierte der Linken gibt“. Matu kündigte einen neuen landesweiten Kampftag der ArbeiterInnen für die kommende Woche an, die Aktionen auf der Panamericana einschließen wird. Einer der bewegendsten Momente der Veranstaltung war, als die ArbeiterInnen von Lear die Mutter des Plaza de Mayo, Elia Espen, für ihre Unterstützung in diesem beispielhaften Kampf ehrten.
Die Frauenkommission von Donnelley ergriff das Wort, um die Anwesenden zu begrüßen und von ihren Erfahrungen zu berichten, sowohl im Kampf gemeinsam mit ihren GenossInnnen, als auch im Kampf für die Rechte der Frauen. Danach bestieg Eduardo Ayala, Aktivist der PTS, die Bühne, der vor einem Jahrzehnt begonnen hatte, die ArbeiterInnen in der Fabrik zu organisieren. Gemeinsam mit ihm kamen Dutzende ArbeiterInnen von MadyGraf (ex-Donnelley).

Ayala lud Raúl Godoy auf die Bühne und sie tauschten ihre Arbeitshemden. Das ganze Stadion rief “Hier sind sie, sie sind es, die ArbeiterInnen ohne Chefs”. Ayala nahm seine Rede wieder auf. „Wir müssen unsere Fabrik in einen Schützengraben verwandeln, um die ganze Avantgarde der ArbeiterInnen zu organisieren. Gemeinsam mit den GenossInnen von Kraft und Pepsico hin zu einer gemeinsamen Koordinierung aller kämpferischen ArbeiterInnen. Von dieser Avantgarde aus wollen wir die Tausenden ArbeiterInnen der Industrie organisieren, wie sie bei Ford oder VW arbeiten. Dies ist unsere Herausforderung, wir können nicht in der Fabrik bleiben.“

Delegationen von mehr als achtzig Gewerkschaften waren mit ihren Fahnen erschienen, unter denen vor allem die ArbeiterInnen von Kraft und Pepsico herausragten, die mit einer großen Delegation der Opposition in der Gewerkschaft der Nahrungsmittelindustrie erschienen waren. Außerdem waren unter anderem ArbeiterInnen der Flugzeug- und Telefonindustrie, U-BahnerInnen angeführt vom Delegierten Claudio Dellecarbonara, EisenbahnerInnen, LehrerInnen, MetallarbeiterInnen, ArbeiterInnen der Reifenfabriken, MüllarbeiterInnen, ArbeiterInnen der Zuckerindustrie und KeramikarbeiterInnen anwesend.

Die Anwesenheit bestimmter Persönlichkeiten ist außerdem hervorzuheben, unter anderen sind dies die der Genossin Patricia Walsh, Elia Espen von den Müttern des Plaza de Mayo, Enrique “Cachito” Fukman, Ex-Gefangener und Verschwundener, die Eltern von Franco Casco, der von der Polizei in Rosario erschossen wurde, Raúl „Coco“ Luna, ehemaliger Sekretär von Agustín Tosco, der Journalist Herman Schiller sowie José Casillo und Pablo Almeyda als Repräsentanten der Izquierda Socialista (Sozialistische Linke, Teil der FIT).

Die Jugend

Cecilia Mancuso, Anführerin der Juventud del PTS (PTS-Jugend) und Sprecherin der Fakultät für Sozialwissenschaften der Universität von Buenos Aires, bestieg die Bühne gemeinsam mit einer Delegation von verschiedenen AktivistInnen der PTS-Jugend aus Studierendenzentren und jungen ArbeiterInnen aus dem gesamten Land.
„In den letzten Jahren waren wir Jugendliche ProtagonistInnen von politischen Phänomenen und enormen Kämpfen auf der ganzen Welt: Eine neue Generation, die sich auf dem Tahrir-Platz in Ägypten erhob und sich im Rest der arabischen länder anstecken ließ. Es sind die französischen Studierenden, die Gerechtigkeit für Remi Fraisse fordern, der von der Polizei ermordet wurde, und die sich der staatlichen Strafverfolgung entgegen stellen, so wie unser Genosse Gaetan der Jugend der CCR in der NPA. Es ist die Jugend, die die Empörten- und die Occupybewegung im Spanischen Staat und den USA anführten, die schwarzen Jugendlichen, die in Ferguson gegen rassistische Gewalt kämpfen und die Jugend in Chile, Brasilien und Mexiko, die sich zu Tausenden erheben, wie bei den jüngsten Mobilisierungen, die Mexiko und die Welt erschüttern und die die grausamen Verbrechen in diesem Land ans Licht bringen. In Argentinien steht zur Frage, welche Jugend sich in den kommenden Jahren schmieden lässt: Viele Jugendliche, die im Kirchnerismus eine Alternative sahen, beginnen zu sehen, dass das letzte Jahrzehnt in Wahrheit von den großen Unternehmen gewonnen wurde und nicht von der Jugend.“

„Wenn sie eine anrühren, organisieren wir und zu Tausenden“

Mehr aus Tausend Genossinnen der PTS und von Pan y Rosas aus dem gesamten Land führten dieses Jahr einen politischen Kampf für das Recht auf Abtreibung, gegen Frauenmorde und gegen Gewalt gegen Frauen. Sie verurteilten öffentlich den Pakt der Regierung mit dem Vatikan beim Nationalen Frauentreffen in Salta. Auch viele von ihnen waren bei der Kundgebung anwesend. Vor Andrea D’Atri ergriffen Máxima und Valeria das Wort, sie verteidigten die Rechte von Trans-Menschen und sprachen gegen die Gewalt der kapitalistischen und patriarchalen Gesellschaft.
D’Atri betrat die Bühne und grüßte zuerst die Delegationen der Arbeiterinnen, die sie begleiteten, wie die Frauen von Lear, von Donnelley, von der U-Bahn, aus dem Gesundheitssektor und aus Dutzenden von weiteren Arbeitsplätzen. „Mit ihnen und mit vielen von euch haben wir dieses Jahr einen gemeinsamen Kampf für unsere Rechte geführt, wie bei dem Frauentreffen in Salta, gegen den Pakt der Regierung mit dem Vatikan, der zu einem neuen Gesetzbuch führte und damit zu einem neuen Hindernis bei unserem Kampf für das Recht auf Abtreibung geworden ist. Es reicht, dass die Kirche und der Staat für uns entscheiden. Wir fordern die Trennung von Staat und Kirche. Wir haben außerdem Nicolás del Caño begleitet, der die Weigerung, das Recht auf Abtreibung im Kongress zu diskutieren öffentlich anprangerte.“ D’Atri fuhr damit fort über die Frauenmorde zu reden: „Wenn sie eine anrühren, organisieren wir uns zu Tausenden“. Sie denunzierte dabei auch die Rolle des Staates bei der Gewalt gegen Frauen, und zwar bei den Todesfällen, die durch heimliche Abtreibung zustande kommen und bei der Prekarisierung der Arbeit, unter der Millionen von Frauen leiden.

Myriam Bregman: „Diese Schlacht hat Berni verloren.“

Von großem Applaus begleitet, ergriff Myriam Bregman, die Anwältin der PTS, gewählte Abgeordnete und Vorkandidatin der Regierungschefin für die Provinz Buenos Aires, das Wort. Mit ihr gemeinsam kamen die AnwältInnen des Centro de Profesionales por los Derechos Humanos (Zentrum für Menschenrechte) und Familienmitglieder derjenigen, die durch Schüsse der Polizei ums Leben kamen und die nun dagegen kämpfen auf die Bühne.

„Wir suchen alle die Elemente, die es uns erlauben den Kampf weiterzuentwickeln, und machen Aktionen wie zum Beispiel Straßensperrungen, eine Aktionsform, die komplett legitim ist. Dieses Jahr hat die Regierung, mit Berni an der Spitze, mit den anhaltendsten und härtesten Repressionen der letzten Jahre auf uns reagiert. Dies wirkte beeindruckend, aber wir haben auf der Straße gesiegt, wir haben bei dem Kampf um die Panamericana gesiegt, indem wir frei protestiert haben. Sicherlich werden sie sagen, dass neue Repressionen auf uns zukommen. Sicherlich werden sie das tun, GenossInnen, aber diese Schlacht hat Berni verloren. Und dieselbe Richterin, die die Repression angeordnet hat, die angeordnet hat, dass mit Schlagstöcken und Tränengas auf meine Genossin María Victoria Moyano losgegangen wird, dieselbe Richterin, die angeordnet hat, dass die Gendarmerie mehr als 70 von uns ins Krankenhaus bringt und mehr als 20 festnimmt, diese Richterin sah sich gezwungen, den Rückzug der Gendarmerie anzuordnen. Es war ein Ergebnis des Kampf, der Beharrlichkeit der ArbeiterInnen und der PTS, was zu diesem Triumph geführt hat.“

Christian Castillo: „Um die Macht der KapitalistInnen zu brechen, wollen wir eine große kämpferische Kraft aufbauen“

Gemeinsam mit Christian Castillo (Abgeordneter im Regionalparlament von Buenos Aires der PTS-FIT) betraten ArbeiterInnen von Shell, Calsa, Honda und der von den ArbeiterInnen zurückeroberten Erziehungsgewerkschaft Suteba, ArbeiterInnen der Nahrungsmittelindustrie, Staatsangestellte, WerftarbeiterInnen und ArbeiterInnen anderer Betriebe die Bühne.
„Wir, die wir hier anwesend sind, sind Teil einer großen historischen Tradition, die in der Definition von Marx zusammengefasst wird, dass „die Befreiung der Arbeiter, das Werk der Arbeiter sein wird“. Unsere Klasse wurde in großen revolutionären Auseinandersetzungen geschmiedet. Wie auf den Barrikaden von Paris im Juni 1848, wo die ArbeiterInnenklasse gelernt hat, dass ihre soziale Befreiung nicht im gemeinsamen Kampf mit der Bourgeoisie erreicht werden kann, sondern nur gegen sie, wo das Ziel der ‘Diktatur des Proletariats’ geprägt wurde in fünf Tagen des Kampfes voller Blut und Feuer, gegen die Repressivkräfte der republikanischen Bourgeoisie und der gesamten Partei der Ordnung. Sie nährt sich aus dem Kampf und den Lehren der Pariser Kommune vom März 1871, den 73 Tagen, während die Pariser ArbeiterInnen ‘den Himmel stürmten’ bevor sie in Blut erstickt wurden, in einem Massaker, das dreißigtausend der besten Kinder der ArbeiterInnenklasse mit sich riss, darunter Frauen und Kinder, die bis zum Ende kämpften. Eine Tradition, die im 20. Jahrhundert fortgeführt wurde von der Russischen Revolution. 1917, das erste Mal, dass die ArbeiterInnen und BäuerInnen, unter der Führung von Lenin, Trotzki und der bolschewistischen Partei, die Macht in einem ganzen Staat an sich rissen und sich der Invasion von 14 imperialistischen Heeren erwehrten. Eine Tradition, die auch in den großen niedergeschlagenen Revolutionen geschmiedet wurde, wie in der deutschen Revolution von 1918 oder der bolivianischen von 1952, wo die ArbeiterInnenklasse mit den MinenarbeiterInnen an der Spitze das Heer besiegte und Milizen bildete, aber statt die Macht zu übernehmen sie dem bürgerlichen Nationalismus übergab, in der Form der Revolutionären Nationalistischen Bewegung (MNR – Movimiento Nacionalista Revolucionario). Eine Tradition, die in den cordones industriales (Industriegürtel) der chilenischen Revolution geschmiedet wurde. Ein Tradition des Kampfes, zu der auch unsere ArbeiterInnenklasse ihren Teil beigetragen hat, mit dem Generalstreik im Januar 1919, der gewaltvoll niedergeschlagen wurde, mit dem großen Streik der BauarbeiterInnen von 1936, dem Widerstand gegen Rojas und Aramburu und ihre Militärs in den 50ern, mit dem Cordobazo, den Rosariazos, den Tucumanazos oder den Tagen des Juni und Juli 1975 gegen den Plan Rodrigo der Regierung Isabel und López Rega, während der 70er Jahre. (…)

Wir sind RevolutionärInnen, weil wir realistisch sind, weil wir wissen, dass wir nur durch die Mobilisierung und Organisierung von Hunderttausenden und Millionen der Bourgeoisie die Macht entreißen können. Im 20. Jahrhundert haben wir Revolutionen gesehen, angefangen mit der russischen, wo die ArbeiterInnen und Bauern/Bäuerinnen die Macht der GroßgrundbesitzerInnen und der KapitalistInnen stürzten und mit dem Aufbau des Sozialismus begannen.

Aber wir haben auch gesehen, dass wenn diese Revolutionen bürokratisiert werden und die Perspektive der Kampfes für die internationale sozialistische Revolution aufgegeben wird, die Errungenschaften der großen Revolutionen beginnen, verloren zu gehen und die BürokratInnen sich selbst in KapitalistInnen verwandeln und damit das Ìberleben des Imperialismus sichern.

Deshalb beinhaltet die Tradition, die wir verteidigen auch den ununterbrochenen Kampf gegen die Bürokratien, die in den Organisationen der ArbeiterInnenklasse selbst entstehen, deren Zweck es war und ist, die kapitalistische und imperialistische Herrschaft aufrechtzuerhalten. Wie die Bürokratien, die die Gewerkschaften kontrollieren und wie wahre PolizistInnen innerhalb der Fabrik agieren, im Dienste der Bosse, wie wir es bei der SMATA in Lear und Gestamp gesehen haben. Oder wie die Bürokratie, die die Macht in der Sowjetunion durch die Hand von Stalin an sich gerissen hat und der sich Leo Trotzki theoretisch und praktisch entgegenstellte und dabei sein eigenes Leben und das seiner KampfgefährtInnen hingeben musste. (…)

Wir treiben die Front der Linken und ArbeiterInnen begeistert voran, weil wir wissen, dass es eine große Errungenschaft ist, die es uns erlaubt hat, gemeinsam gegen die KandidatInnen der Bosse zu agitieren und zu erreichen, dass 1,2 Millionen GenossInnen für eine klassenkämpferische und sozialistische Linke stimmten. Aber wir wissen auch, dass WählerInnenstimmen an einem Tag da sein können und morgen schon nicht mehr. Die Strategie um die Macht der KapitalistInnen zu brechen, um den Imperialismus zu stürzen, ist es, eine kämpferische Kraft in den Fabriken aufzubauen, an den Arbeitsplätzen, in den Schulen und Universitäten. Diese Kraft wollen wir aufbauen, mit zehntausenden AktivistInnen, um Hunderttausende mobilisieren zu können und den Repressionsapparat der Bourgeoisie brechen zu können und die politische Macht als ArbeiterInnenklasse zu erobern.“

Ein Abschluss des Jahres mit einer wachsenden kämpferischen Kraft

Um zusammenzufassen, die PTS blickt auf ein Jahr zurück, in der sie als die dynamischste linke Strömung erschienen ist, mit einer abschließenden Veranstaltung, die ähnlich viele Menschen zusammenbrachte wie die der ArbeiterInnenpartei (Partido Obrero, PO) im Luna Park, auch wenn die Veranstaltung der PTS ein klareres Parteiprofil hatte.

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